Freitag, 28. Februar 2014

How to ... : Akalis Kama [League of Legends]

Für den heutigen Eintrag ging es eine Woche lang regelmäßig an die Werkbank :D 
Da in bereits 2 Wochenenden die LBM stattfindet, habe ich natürlich auch schon lang mit den Vorbereitungen angefangen. 
Heute will ich euch mein in letzter Zeit aufwendigstes Projekt zeigen! 

Wer mich auf Facebook oder Twitter verfolgt, hat sicherlich mitbekommen, dass ich seit einiger Zeit unter die League of Legends - Spieler gegangen bin. Deshalb habe ich mich auch entschieden, zur Buchmesse einen meiner absoluten Lieblingschampions zu cosplayn. Und was gehört natürlich zu LoL wie das Gras auf die Wiese? 
- Genau, die Waffen :D 
Weil ich selbst das erste Mal vor so einer Herausforderung stand und mir das Internet gerade speziell für diese nur rare Anhaltspunkte gegeben hat, habe ich entschieden, eben selbst etwas dementsprechendes zu machen. 
Deswegen zeige ich euch heute, wie Akalis Waffen entstanden und auch prima nachzubauen sind!
(Achtung: Hierbei geht es um eine contaugliche, nicht echte Variante!)



Original:

Schwierigkeit:  3 / 5


Material
2 dünne Metallverbundrohre (PEX)
Styrodur
Isolierung in unterschiedlichen Stärken und Durchmessern
Moosgummi
Klebeband
Worbla (M-Platte)
Gesso
Acryllacke: silber, rot, farblos
Acrylfarbe: anthrazit, silbergrau
ggf. Isolierband oder Stoffbinden

Werkzeug
Stichsäge
Flex / Winkelschleifer mit Fächerscheibe
Raspel
Heißluftföhn
Küchen-/Haushaltsschere
Pinsel
diverse Unterlagen wie Zeitung, Holzplatten etc.


Fertigung
Vorlagen:
Um die Grundform der Klinge zu bekommen, habe ich die etwaige Kontur ersteinmal auf Karton A3 Karton vorgezeichnet. Generell bin ich bis zum Ende bei der Form geblieben, da ich persönlich die Klinge aber zu klein fand, hab ich sie verlängert und auf ein A2 Format gebracht, sodass sie ein wenig über meine Schulterspanne reicht.
Diese Schablone habe ich noch einmal auf den A2 Karton übertragen und ein Stück verkleinert. Das ist nötig, um die späteren Schleifkanten zu kennzeichnen.
Für das Muster hab ich die kleinere der Schablonen als Kontur genommen um in etwa das Muster auf die Kama anzugleichen.
Alles drei wurde ausgeschnitten und später als Schablonen für das Produkt bzw. die Herstellung der Klingen benutzt.


Grundgerüst:
Das Grundgerüst der Klingen besteht aus Styrodur und Moosgummi.
Zuerst habe ich die Klingenschablonen auf das Styrodur übertragen. Styrodur ist ähnlich dem Styropor ein Kunststoffmaterial, jedoch ist es wesentlich feiner und auch bruchsicherer. Daher ist es jedoch auch schwerer zu schneiden!
Für den Zuschnitt ging es dann runter in den Keller bzw. in die Werkstatt. Mit der Stichsäge haben wir entlang der äußeren Markierung die Grobformen der Klingen zugeschnitten. Passt dabei bitte auf eure Finger auf!
Schön ist, dass sich bereits mit dieser relativ fein arbeiten lässt. 
Und das, was die Säge nicht erledigt hat, hat die Flex übernommen.

Mit der Flex sind die Kanten abgeschliffen und "geschärft" worden. Das Ganze erfordert ein wenig Geschick (und riecht unter Umständen auch etwas übel /D), wenn man aber erstmal drin ist, lässt es sich sehr gut arbeiten.
Da durch das Flexen der Kunststoff schmilzt, entstehen unschöne Krusten an den Schleifkanten. Hierzu habe ich das ganze mit der Raspel nachgearbeitet und die groben Schleif- bzw. Flexkanten abgerundet und nachgearbeitet.
Fertig ist die Klinge! 


Unser Griff, also auch die Halterung, besteht im großen und ganzen nur aus zwei Dingen: Einem Metallstab und Isolierung.
Den Kern bildet der Metallstab, den ich hier aus sehr leichtem Material gewählt habe, um ein einfaches und problemloses Tragen sowie ein leichtes Gewicht zu gewähren. (Hier: Metallverbundrohr)
Dieser ist an den oberen mit einer Rohrzange aufgeschnitten und auseinander gebogen worden.
Hierein wird nun die Klinge geschoben und mit ordentlich Klebeband fixiert.

Zur Ummantelung des Rohres habe ich zwei verschiedene Isoliermaterialen genommen. Das mit dem größeren Durchmesser habe ich je Kama in zwei Teile geschnitten, ein 8 cm großes und ein 5 cm großes Stück.
Das größere der beiden habe ich über die Klebestelle von Metallstange und Klinge geschoben, um die Nahtstelle zu fixieren und später einen Halterungseffekt zu erzeugen.
Nun kommt die Isolierung mit dem dünneren Durchmesser an die Reihe. Sie wird unter die dicke Isolierung geschoben und fast bis ganz unten hin zugeschnitten. Über das untere Ende der Metallstange und der Isolierung wird das kleinere Stück der dicken Isolierung gezogen. 
Zum Schluss hab ich das ganze ein wenig gebogen.
Fertig sieht das ganze jetzt so aus:
Wem das jetzt alles zu fix ging, hier nochmal das Material im Überblick:


Muster und Fixierung:
Das Relief auf Akalis Klingen besteht aus Moosgummi. 
Diese sind mit den Schablonen je Klinge 2x aufgezeichnet und ausgeschnitten worden und später mit einem einfachen Prittstift auf dem Styrodur fixiert.

Um nun unsere Kama auch tatsächlich haltbar zu machen, behelfen wir uns mit dem Super-Wundermittelchen: Worbla!
Worbla ist ein thermopastisches Material, dass durch Hitze aktiviert wird und verformbar ist!
Für die Ummantelung der Klingen habe ich mithilfe der Schablonen den Umriss der Kama erneut auf eine M-Platte Worbla gezeichnet. Sie können exakt in dieser Größe bleiben, eine Zugabe ist nicht nötig!
Diese hier sind mit einer ordentlichen Haushaltsschere ausgeschnitten und zurechtgelegt worden. Wichtig ist zum einen, dass die Klingen je 2x zugeschnitten werden, einmal in der Draufsicht und einmal gegengleich/spiegelverkehrt und zum anderen, dass ihr keine einfache Bastelschere nutzt. Worbla ist trotzallem ein sehr festes und kräftiges Material. Mit einer einfachen Bastelschere seit ihr in 3 Jahren noch nicht fertig! (... oder vielleicht gerade so.)
Auch für die größere Isolierung schneidet ihr passende Streifen zu.

Wenn das erledigt ist, kommt der Heißluftföhn zum Einsatz!
Mit Hitze und Worbla werden zuerst die Klingen und dann die Halterung sowie der untere Knubbel ummantelt. Das Anpassen und Kanten gestalten lässt sich ganz einfach durch das Zurechtziehen des Materials machen. 
 Der mittlere Teil des Kama wird ausgespart.
 Passt auf, dass eine Stelle nicht zu heiß wird! Styrodur kann schmelzen und sich verziehen, wie in dem hier gezeigten Beispiel:
Auch die Muster lassen sich mit Worbla sehr gut abformen. Drückt das Worbla einfach rund um das Muster ein wenig fester an.
Wenn ihr das ganze fertig habt, kommen wir nun endlich zum tatsächlich spaßigen und unter Umständen (je nach Methodik) weniger zeitaufwändigen Teil!

Lackierung:
Bevor die Kama tatsächlich mit Farbe versehen werden, ist es nötig, eine Grundierung aufzutragen!
Hierfür habe ich Gesso gewählt, dass für einen relativ moderaten Preis im Bastelladen erhältlich ist. Eine Alternative dazu ist Holzleim. 
Die Grundierung ist wichtig, damit wir später die raue Oberfläche des Worbla nicht auf den Klingen durchsehen. Außerdem kann es der Fall sein, dass euer Lack auf einem dunklen Untergrund wie dem Isoliermaterial nicht richtig deckt und Farbverfälschungen entstehen. Und das wollen wir ja vermeiden :D
Gesso lässt sich prima mit einem großflächigen breiten Pinsel auftragen.
Für die schöne glatte und saubere Oberfläche hab ich insgesamt 4 Schichten Gesso aufgetragen und jeweils trocknen lassen.
Eine zeitaufwändige, aber sehr lohnenswerte Arbeit!
Ist das Gesso dann trocken kommt nun endlich der schönste Part: das Anmalen! :D

Um meinen Kama die entsprechende Farbe zu verpassen, habe ich mir Sprühlack in einem metallisch glänzenden Silber und einem etwas dunkleren Rotton herausgesucht.
Diese werden beidseitig auf die Oberfläche aufgetragen, zuerst die eine, nach dem vollständigen Trocknen auf der anderen Seite. 
Bitte achtet hierbei darauf, unbedingt einen Mundschutz zu tragen! Das Aceton und diverse andere Inhaltsstoffe des Acyllacks sind schädlich und greifen nicht nur Lunge an, sondern auch die restlichen Atemwege, wodurch euch ordentlich schwummrig wird oder ihr sogar Atemnot erleiden könnt!

Sind beide Klingen trocken, könnt ihr nun schattieren.
Dafür habe ich antrazithgraue Acrylfarbe mit der silbernen Sprühfarbe vermischt und mit dem Pinsel auf dem Relief aufgetragen. Mühsam, aber lohnenswert! 
Den Vergleich seht ihr hier:
Mit dem Pinsel bessert ihr noch ein wenig die Kanten aus und ... naja. Das Ergebnis kann sich doch bis jetzt schon sehen lassen, oder~?
Ist das geschafft, seid ihr nun endlich fast am Ende der Arbeit!
Als Finish haut ihr über die komplette Waffe eine ordentliche Runde Klarlack.

Letzter Schliff:
Als letztes habe ich mit rotbraunem Isolierband die rote Fassung hinzugefügt.
Ebenso der Griffbereich ist mit weißem Isolierband umklebt um diesen typischen Griffbereich darzustellen. Alternativ kann man hierfür auch weiße Stoff- oder Mullbinden nutzen.
Da ich das ganze aber lieber fest und unschlabbig hab, habe ich mich für erstere Variante entschieden.

Nach einem ewigen Zeitaufwand habt ihr sie nun endlich fertig! 
Die ganze Arbeit hat sich doch gelohnt, oder? :D

Fazit

Mit einem insgesamt einwöchigen Zeitaufwand war das ganze sicher nicht das leichteste. Neben unzähligen Schichten an Gesso und rund 40 - 50 Euro Materialkosten ist es schon ein wenig beachtlich, was man alles hinein investiert. (Zumal man dringend eine ordentliche Werkstatt und eventuell auch ein paar helfende Hände braucht. Danke, Papa!)
Dennoch würde ich sagen, für meine ersten Waffen und mein erstes Mal Stichsäge und Flexarbeiten ist es gar nicht so übel geworden. Gerne wieder! 



Kennt ihr noch solche Dinge, 
von denen ihr absolut keinen Schimmer habt, wie ihr sie nachbauen wollt? 
Ja? 
- Dann schreibt es mir! 
Denn wenn ihr wollt, werden wir uns hinsetzen und mit ein wenig Tüfteln 
einen Bauplan für euch entwickeln, 
wie es mein Dad und ich auch bei diesem Projekt getan haben! 

Liebe Grüße, 
Marie Celés

Montag, 17. Februar 2014

Making of ....: Haruka Nanami [Crystal Time]

So, ich hab mich lang nicht mehr gemeldet, 
aber in der Zeit, wo ich euch so untreu war, war ich zu meiner Nähmaschine umso treuer! Somit habe ich wieder ordentlich Stuff für diesen Blog zusammengeschuftet und all das möchte ich euch in den nächsten paar Posts gern zeigen! 

Dieses Mal habe ich mir für euch das Making of zu Haruka Nanami aus Uta no Prince-sama herausgesucht. Sie solltet ihr ja schon vom letzten Mal kennen ( ; 
Da ich meinem lieben Tokiya, der Pi, eine kleine Freude machen wollte, habe ich beschlossen, ihr zu Weihnachten das Outfit aus Crystal Time zu nähen und zu schenken <3 

Die beiden Cosplays sind in den letzten 3 Monaten in immer mal strenger und mäßigerer Arbeit entstanden!
Nunalso~ 
Schauen wir doch mal rein, wie das ganze so abgelaufen ist!





Das Original

Dass es sich als so schwer rausstellt, eine gescheite Referenz zu finden, hatte ich nicht gedacht. Dann aber fand ich dieses Fanart, dass an die ganzen kleinen Detailansichten, die ich fand und zusammenbaute, am allernächsten heran kam. 
Nun wissen wir immer noch nicht genau, ob die farbigen Elemente an ihrem Kleid rosa oder fliederfarben sind, da es (oh welch Wunder!) in jedem Standbild anders aussieht. Daher entschied ich mich entsprechend dieser Vorlage für flieder! 
Dieses Outfit stammt aus der 2. Staffel von Uta no Prince-sama Maji LOVE 2000% aus dem Video zu Tokiya Ichinoses Song Crystal Time.




Materialien

3 m weißer Effektstoff (Satin, Seide, etc.) 
1 m weißer Futterstoff
3 m fliederfarbener Effektstoff (Satin, Seide, o.ä.)
40 cm Reißverschluss (unsichtbar)
4 m Kunstblüten (aufgereiht!) 
1 Rolle weißes Garn
1 Rolle fliederfarbenes Garn


Entstehungsprozess

Das Kleid basiert auf einer abgewandelten Version des Schnittes, welchen ich auch für Harukas Maji LOVE 2000% OP Kleid verwendete.
Grundlage dafür ist ein Schnittmuster von Burda für ein einfaches Sommerkleidchen mit hohem Ausschnitt.
Wie bereits erwähnt, ist der Schnitt ein wenig abgewandelt und angepasst. In diesem Fall nutzte ich Schnittvariante B, lies den oberen Besatz und die Träger weg. 
Auf Grund meiner doch sehr voluminösen Oberweite wird das Kleid später auch ohne Träger dort sitzen und halten, wo es soll. 

Nachdem der passende Schnitt gefunden ist, sollte man sich über die Umsetzungsmöglichkeiten mit einem passenden Stoff im Klaren sein/werden. 
Ich hatte bereits grobe Vorstellungen und bin spontan im Stoffgeschäft vorbei geschlendert und nach gründlichem Suchen dann endlich fündig geworden. 
Hier seht ihr die Stoffe, die ich für Haruka & Tokiya gekauft habe. Für die Umsetzung des Kleides werden allerdings nur die letzten beiden relevant sein! 

Anstatt einem einfachen weißen Glanzstoff, habe ich mich für eine etwas andere Variante entschieden und einen satinähnlichen Musterstoff herausgesucht, den ich für das ganze Projekt noch als wesentlich passender und aufhellende bzw. unterstreichender empfand. Viele der üblichen Prinzessinnenkleider haben Musterungen und sind nicht nur aus einfachem Material. Warum also nicht auch dieses? :3
Das fliederfarbene ist ein seidenähnlicher Stoff (demnach auch im Vergleich zu dem weißen äußerst preisintensiv) und hat die wunderschöne Eigenschaft, je nach Lichteinfall in unterschiedlichen Farben zu schillern <3 

Wie ihr beim letzten Bild bestimmt schon gesehen habt, ist der weiße Stoff sehr durchsichtig. Daher ist es nötig ihn zu füttern! 
Die Fütterung erfolgt am Oberstück, also dem Brustteil, und an den Ärmeln. Wir wollen ja nicht, dass jemand Inge und Klaus durchsieht, oder? ( ;  Am Rockteil können wir uns die Fütterung sparen. Dort drunter wird später ein weißer/heller Reifrock gezogen, der das ganze erübrigt. 

Wenn der komplette Schnitt des Oberteils auf Futter- und Außenstoff übertragen ist, geht die Näharbeit dann los: 
Zuerst verbinden wir die beiden Schichten miteinander, dann können wir nach dem Schnittmuster die Einzelteile zusammen nähen! Achtet darauf, dass man später weder von Innen noch von Außen sichtbare Nähe bzw. Überstände sehen wird! 
Wenn das alles erledigt ist, könnt ihr per unsichtbare Naht den fliederfarbenen Besatz aufbringen! (An dieser Stelle wundert euch bitte nicht, dass die Farbe so kräftig leuchtet. Das ganze liegt an den wechselnden Lichtverhältnissen in meinem Arbeitszimmer!) Aber selbst, wenn ihr das ganze vergesst, macht das nicht sooo viel aus. Ich werde später noch ein kleines persönliche Extra anbringen, das auch diese Nähte prima versteckt! 

Wenn ihr das bis hierhin ordentlich erledigt habt, sieht das ganze dann so aus: 

Und mit Schleife (hier könnt ihr sie rumbasteln, wie sie euch beliebt!) 

Wenn das geschafft ist, habt ihr den Großteil der Arbeit schon erledigt! 
Der nächste Schritt ist das Rockteil. 
Das bekommt ihr, indem ihr zwei unterschiedlich breite fliederne Streifen zurechtschneidet, die die gleiche Länge haben, wie der spätere Umfang eures Kleides. 
(Meines hat einen von gut 2 1/2 Meter. Da es für die Buchmesse gedacht ist, muss es etwas weniger voluminös sein!)
Diese faltet und versäubert ihr so, dass die Nähte stehts nach innen gewand sind und ein durch die Faltung entstandenes Teil länger ist, als das "oben" liegende. 
Aus dem weißen Stoff schneidet ihr den Umfang und die Länge eures Kleides zu. (Meins hat eine Überlänge, da ich später Raffungen benutze, um das Kleid trotz seines relativ kleinen Durchmessers von knapp einem Meter noch bauschiger erscheinen zu lassen!) 
Wenn ihr das gemacht habt, sollte das ganze dann so aussehen: 

Jetzt muss der obere Rand an die Unterkante des Brustteiles angeglichen werden. Hierfür rüscht bzw rafft ihr den ganzen Spaß einfach ordentlich durch! 

Noch mit dem Bruststück zusammennähen und fertig!

In dieses Teil könnt ihr jetzt den Reißverschluss einsetzen. Haltet euch dazu einfach an die Angaben in der Schnittvorlage eures Schnittbogens! Darin sind die richtigen Stellen eingezeichnet. 

Ich habe zwischendrin noch mit 8 Längsnähten im Rockteil die bereits erwähnten Raffungen eingefügt. 
Nun sieht Kleid-san in etwa so aus:

Als letztes kommen die Ärmels! 
Die funktionieren in mehreren Schritten. Zuerst messt ihr dafür euren Armumfang aus und überlegt, wie breit sie werden sollen. Übertragt die langen Rechtecke dann auf den Futterstoff. Und vergesst die Nahtzugaben nicht! Das wird später die an der Haut liegende Basis der Ärmel, die dafür sorgt, dass sich nichts verzieht. 
Da wir natürlich schöne bauschige Puffärmel wollen, machen wir das mit dem Effektstoff nicht genauso! 
Als Ausgangsstück nehmt ihr die Maße, die ihr für den ersten Futterstoffstreifen genutzt habt, verlängert ihn in der breite um 3-5 cm (je nachdem wie aufbauschend ihr das ganze haben wollt) und in der Länge um mindestens die Hälfte eures Armumfangs. 

Danach wird der Effektstoff an den Ober- und Unterkanten gerüscht/gerafft und damit an die Länge des Futterstoffes angeglichen.
Dort ordentlich mit Stecknadeln befestigen und ggf. eine Sicherheitsnaht darauf setzen.

Jetzt dürft ihr die Ärmel zunähen! Achtet darauf, dass man wieder von innen und von außen keine Nähte sehen darf. Näht also zuerst den Effektstoff und dann gegengleich den Futterstoff zu! 

Jetzt dürft ihr um das ganze Ärmelchen endlich einen Saum ziehen, um oben und unten schöne, ebene Kanten zu erhalten. 
Fertig ist der fluffige Puffärmel, den ihr nur noch an der richtigen Stelle an eurem Kleidchen anbringen müsst!

Alles was jetzt kommt, ist eine persönliche Spielerei meinerseits. 
Jedes meiner Kostüme hat eine persönliche Note, die sich nicht ganz 1:1 an die Vorlage hält. Quasi ein kleines Extra, dass zeigt, dass das ganze meine individuelle Arbeit ist.

Ich habe mich entschieden um gewisse Stellen am Kleid einen Blumensaum zu ziehen, der das ganze prinzessinnenhafte noch ein wenig zusätzlich untermalt! 
(Nebenbei sieht die Kombination reines Flieder mit Harukas Haaren einfach nur grauenvoll aus //DDD Daher musste dringend irgendeine Trennlinie her!) 
Diese habe ich am oberen Saum des Kleides angenäht, sowie an der Verbindung zwischen Brust- und Rockteil. Gebraucht habe ich dafür 4 aufgereihte Meter an Blüten! 

Im Großen und ganzen ist das ein sehr niedlicher Touch. Allerdings ein Haufen zusätzlicher Arbeit, wenn man bedenkt, neben den Ärmeln jede einzelne Blüte mit Hand zu fixieren, da die Nähmaschine dafür absolut ungeeignet ist! 

Wie bereits erwähnt habe ich die Schleife später nocheinmal verändert, daher ist diese auf diesen Bildern nocheinmal abgetrennt worden! 
(Falls es jemanden interessiert, was genau verändert wurde, dem kann ich sagen, dass sie gekürzt und ein wenig ausgestopft wurde, um die Fluffigkeit zu erhalten!)


Das Endresultat des Kleides ist folgendes: 
 
Gar nicht mal soooooo~ übel, wenn man mal den falsch eingestellten Reifrock und die fehlende (mittlerweile ansteckbare) Schleife außer Betracht lässt, oder?~



Fazit

Das Nähen des Kleides hat unglaublich viel Spaß gemacht, auch wenn es mit Fütterung und unsichtbaren Nähten mit Sicherheit nicht das leichteste war! 
Es sieht sehr süß aus und ist vorallem sehr gut gelungen, sitzt prima und macht meine monströse Oberweite so schön viel kleiner <3 
Durch das Blütennähen und einzelne andere Zierelemente hat es zum Arbeitsprozess von locker 10 auf 3 Monate verteilte Stunden nocheinmal 3 zusätzliche Stunden für die Spielerein gedauert. Länger als gedacht, aber furchtbar zufriedenstellend! 
Nähmaschinen-san mag dichte Stoffschichten nicht, daher konnte ich mit diesem Kostüm auch nocheinmal wundervoll meine Handnähkünste schulen ...
Kostentechnisch ist es mit über 100 Euro auch nicht gerade das preiswerteste ^-^




So, das wars dann auch schon wieder von mir x3 
Ich freue mich auf das nächste Mal und werde euch demnächst noch die Bilder von unserem Shooting präsentieren <3
Freut euch darauf! 

Eure Celes~ ♥