Montag, 17. Februar 2014

Making of ....: Haruka Nanami [Crystal Time]

So, ich hab mich lang nicht mehr gemeldet, 
aber in der Zeit, wo ich euch so untreu war, war ich zu meiner Nähmaschine umso treuer! Somit habe ich wieder ordentlich Stuff für diesen Blog zusammengeschuftet und all das möchte ich euch in den nächsten paar Posts gern zeigen! 

Dieses Mal habe ich mir für euch das Making of zu Haruka Nanami aus Uta no Prince-sama herausgesucht. Sie solltet ihr ja schon vom letzten Mal kennen ( ; 
Da ich meinem lieben Tokiya, der Pi, eine kleine Freude machen wollte, habe ich beschlossen, ihr zu Weihnachten das Outfit aus Crystal Time zu nähen und zu schenken <3 

Die beiden Cosplays sind in den letzten 3 Monaten in immer mal strenger und mäßigerer Arbeit entstanden!
Nunalso~ 
Schauen wir doch mal rein, wie das ganze so abgelaufen ist!





Das Original

Dass es sich als so schwer rausstellt, eine gescheite Referenz zu finden, hatte ich nicht gedacht. Dann aber fand ich dieses Fanart, dass an die ganzen kleinen Detailansichten, die ich fand und zusammenbaute, am allernächsten heran kam. 
Nun wissen wir immer noch nicht genau, ob die farbigen Elemente an ihrem Kleid rosa oder fliederfarben sind, da es (oh welch Wunder!) in jedem Standbild anders aussieht. Daher entschied ich mich entsprechend dieser Vorlage für flieder! 
Dieses Outfit stammt aus der 2. Staffel von Uta no Prince-sama Maji LOVE 2000% aus dem Video zu Tokiya Ichinoses Song Crystal Time.




Materialien

3 m weißer Effektstoff (Satin, Seide, etc.) 
1 m weißer Futterstoff
3 m fliederfarbener Effektstoff (Satin, Seide, o.ä.)
40 cm Reißverschluss (unsichtbar)
4 m Kunstblüten (aufgereiht!) 
1 Rolle weißes Garn
1 Rolle fliederfarbenes Garn


Entstehungsprozess

Das Kleid basiert auf einer abgewandelten Version des Schnittes, welchen ich auch für Harukas Maji LOVE 2000% OP Kleid verwendete.
Grundlage dafür ist ein Schnittmuster von Burda für ein einfaches Sommerkleidchen mit hohem Ausschnitt.
Wie bereits erwähnt, ist der Schnitt ein wenig abgewandelt und angepasst. In diesem Fall nutzte ich Schnittvariante B, lies den oberen Besatz und die Träger weg. 
Auf Grund meiner doch sehr voluminösen Oberweite wird das Kleid später auch ohne Träger dort sitzen und halten, wo es soll. 

Nachdem der passende Schnitt gefunden ist, sollte man sich über die Umsetzungsmöglichkeiten mit einem passenden Stoff im Klaren sein/werden. 
Ich hatte bereits grobe Vorstellungen und bin spontan im Stoffgeschäft vorbei geschlendert und nach gründlichem Suchen dann endlich fündig geworden. 
Hier seht ihr die Stoffe, die ich für Haruka & Tokiya gekauft habe. Für die Umsetzung des Kleides werden allerdings nur die letzten beiden relevant sein! 

Anstatt einem einfachen weißen Glanzstoff, habe ich mich für eine etwas andere Variante entschieden und einen satinähnlichen Musterstoff herausgesucht, den ich für das ganze Projekt noch als wesentlich passender und aufhellende bzw. unterstreichender empfand. Viele der üblichen Prinzessinnenkleider haben Musterungen und sind nicht nur aus einfachem Material. Warum also nicht auch dieses? :3
Das fliederfarbene ist ein seidenähnlicher Stoff (demnach auch im Vergleich zu dem weißen äußerst preisintensiv) und hat die wunderschöne Eigenschaft, je nach Lichteinfall in unterschiedlichen Farben zu schillern <3 

Wie ihr beim letzten Bild bestimmt schon gesehen habt, ist der weiße Stoff sehr durchsichtig. Daher ist es nötig ihn zu füttern! 
Die Fütterung erfolgt am Oberstück, also dem Brustteil, und an den Ärmeln. Wir wollen ja nicht, dass jemand Inge und Klaus durchsieht, oder? ( ;  Am Rockteil können wir uns die Fütterung sparen. Dort drunter wird später ein weißer/heller Reifrock gezogen, der das ganze erübrigt. 

Wenn der komplette Schnitt des Oberteils auf Futter- und Außenstoff übertragen ist, geht die Näharbeit dann los: 
Zuerst verbinden wir die beiden Schichten miteinander, dann können wir nach dem Schnittmuster die Einzelteile zusammen nähen! Achtet darauf, dass man später weder von Innen noch von Außen sichtbare Nähe bzw. Überstände sehen wird! 
Wenn das alles erledigt ist, könnt ihr per unsichtbare Naht den fliederfarbenen Besatz aufbringen! (An dieser Stelle wundert euch bitte nicht, dass die Farbe so kräftig leuchtet. Das ganze liegt an den wechselnden Lichtverhältnissen in meinem Arbeitszimmer!) Aber selbst, wenn ihr das ganze vergesst, macht das nicht sooo viel aus. Ich werde später noch ein kleines persönliche Extra anbringen, das auch diese Nähte prima versteckt! 

Wenn ihr das bis hierhin ordentlich erledigt habt, sieht das ganze dann so aus: 

Und mit Schleife (hier könnt ihr sie rumbasteln, wie sie euch beliebt!) 

Wenn das geschafft ist, habt ihr den Großteil der Arbeit schon erledigt! 
Der nächste Schritt ist das Rockteil. 
Das bekommt ihr, indem ihr zwei unterschiedlich breite fliederne Streifen zurechtschneidet, die die gleiche Länge haben, wie der spätere Umfang eures Kleides. 
(Meines hat einen von gut 2 1/2 Meter. Da es für die Buchmesse gedacht ist, muss es etwas weniger voluminös sein!)
Diese faltet und versäubert ihr so, dass die Nähte stehts nach innen gewand sind und ein durch die Faltung entstandenes Teil länger ist, als das "oben" liegende. 
Aus dem weißen Stoff schneidet ihr den Umfang und die Länge eures Kleides zu. (Meins hat eine Überlänge, da ich später Raffungen benutze, um das Kleid trotz seines relativ kleinen Durchmessers von knapp einem Meter noch bauschiger erscheinen zu lassen!) 
Wenn ihr das gemacht habt, sollte das ganze dann so aussehen: 

Jetzt muss der obere Rand an die Unterkante des Brustteiles angeglichen werden. Hierfür rüscht bzw rafft ihr den ganzen Spaß einfach ordentlich durch! 

Noch mit dem Bruststück zusammennähen und fertig!

In dieses Teil könnt ihr jetzt den Reißverschluss einsetzen. Haltet euch dazu einfach an die Angaben in der Schnittvorlage eures Schnittbogens! Darin sind die richtigen Stellen eingezeichnet. 

Ich habe zwischendrin noch mit 8 Längsnähten im Rockteil die bereits erwähnten Raffungen eingefügt. 
Nun sieht Kleid-san in etwa so aus:

Als letztes kommen die Ärmels! 
Die funktionieren in mehreren Schritten. Zuerst messt ihr dafür euren Armumfang aus und überlegt, wie breit sie werden sollen. Übertragt die langen Rechtecke dann auf den Futterstoff. Und vergesst die Nahtzugaben nicht! Das wird später die an der Haut liegende Basis der Ärmel, die dafür sorgt, dass sich nichts verzieht. 
Da wir natürlich schöne bauschige Puffärmel wollen, machen wir das mit dem Effektstoff nicht genauso! 
Als Ausgangsstück nehmt ihr die Maße, die ihr für den ersten Futterstoffstreifen genutzt habt, verlängert ihn in der breite um 3-5 cm (je nachdem wie aufbauschend ihr das ganze haben wollt) und in der Länge um mindestens die Hälfte eures Armumfangs. 

Danach wird der Effektstoff an den Ober- und Unterkanten gerüscht/gerafft und damit an die Länge des Futterstoffes angeglichen.
Dort ordentlich mit Stecknadeln befestigen und ggf. eine Sicherheitsnaht darauf setzen.

Jetzt dürft ihr die Ärmel zunähen! Achtet darauf, dass man wieder von innen und von außen keine Nähte sehen darf. Näht also zuerst den Effektstoff und dann gegengleich den Futterstoff zu! 

Jetzt dürft ihr um das ganze Ärmelchen endlich einen Saum ziehen, um oben und unten schöne, ebene Kanten zu erhalten. 
Fertig ist der fluffige Puffärmel, den ihr nur noch an der richtigen Stelle an eurem Kleidchen anbringen müsst!

Alles was jetzt kommt, ist eine persönliche Spielerei meinerseits. 
Jedes meiner Kostüme hat eine persönliche Note, die sich nicht ganz 1:1 an die Vorlage hält. Quasi ein kleines Extra, dass zeigt, dass das ganze meine individuelle Arbeit ist.

Ich habe mich entschieden um gewisse Stellen am Kleid einen Blumensaum zu ziehen, der das ganze prinzessinnenhafte noch ein wenig zusätzlich untermalt! 
(Nebenbei sieht die Kombination reines Flieder mit Harukas Haaren einfach nur grauenvoll aus //DDD Daher musste dringend irgendeine Trennlinie her!) 
Diese habe ich am oberen Saum des Kleides angenäht, sowie an der Verbindung zwischen Brust- und Rockteil. Gebraucht habe ich dafür 4 aufgereihte Meter an Blüten! 

Im Großen und ganzen ist das ein sehr niedlicher Touch. Allerdings ein Haufen zusätzlicher Arbeit, wenn man bedenkt, neben den Ärmeln jede einzelne Blüte mit Hand zu fixieren, da die Nähmaschine dafür absolut ungeeignet ist! 

Wie bereits erwähnt habe ich die Schleife später nocheinmal verändert, daher ist diese auf diesen Bildern nocheinmal abgetrennt worden! 
(Falls es jemanden interessiert, was genau verändert wurde, dem kann ich sagen, dass sie gekürzt und ein wenig ausgestopft wurde, um die Fluffigkeit zu erhalten!)


Das Endresultat des Kleides ist folgendes: 
 
Gar nicht mal soooooo~ übel, wenn man mal den falsch eingestellten Reifrock und die fehlende (mittlerweile ansteckbare) Schleife außer Betracht lässt, oder?~



Fazit

Das Nähen des Kleides hat unglaublich viel Spaß gemacht, auch wenn es mit Fütterung und unsichtbaren Nähten mit Sicherheit nicht das leichteste war! 
Es sieht sehr süß aus und ist vorallem sehr gut gelungen, sitzt prima und macht meine monströse Oberweite so schön viel kleiner <3 
Durch das Blütennähen und einzelne andere Zierelemente hat es zum Arbeitsprozess von locker 10 auf 3 Monate verteilte Stunden nocheinmal 3 zusätzliche Stunden für die Spielerein gedauert. Länger als gedacht, aber furchtbar zufriedenstellend! 
Nähmaschinen-san mag dichte Stoffschichten nicht, daher konnte ich mit diesem Kostüm auch nocheinmal wundervoll meine Handnähkünste schulen ...
Kostentechnisch ist es mit über 100 Euro auch nicht gerade das preiswerteste ^-^




So, das wars dann auch schon wieder von mir x3 
Ich freue mich auf das nächste Mal und werde euch demnächst noch die Bilder von unserem Shooting präsentieren <3
Freut euch darauf! 

Eure Celes~ ♥

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